Der KI-Einsatz im Unterricht verlangt andere Prüfungsformate (KI-generiert mit chatGPT 3.2
Der KI-Einsatz im Unterricht verlangt andere Prüfungsformate. Prüfungen, die nur das Ergebnis bewerten müssen über Bord geworfen werden.

Prof. Spannagels Rules for ToolsKI-Plagiate sind weder nachweisbar, noch können Sie aus den Prüfungsleistungen weggedacht werden (vgl. Weber-Wulf 2024). Selbst Plagiatsapps, die auf KI basieren, erkennen KI-Plagiate nicht.

Prof. Spannagel von der PH Heidelberg hat sich zur Verwendung von KI in seiner Lehre sehr früh Gedanken gemacht. Er entwickelte sein Regelwerk Rules for Tools (vers. 2.2 vom Oktober 2023) für die Nutzung von Hilfsmitteln in der Erstellung von schriftlichen Arbeiten.

Seine Auffassung ist:  

Everything is always allowed, unless I say otherwise (and then I justify it).

Mit Rules for Tools geht Christian Spannagel den einzig möglichen Weg, KI in schriftlichen und mündlichen Prüfungsleistungen zu kontrollieren. Zwar gibt es die Möglichkeit, Selbstständigkeitserklärungen so zu modifizieren, dass KI von vornherein in Prüfungsleistungen ausgeschlossen sind, dies ist jedoch kein Garant dafür, dass einzelne Prüfungsabsolventen keine KI zur Generierung von schriftlichen Leistungen verwenden. Daher ist die Integration von KI in die Lehre die intelligentere Variante.

Schwierig dabei ist, die Eigenleistung des Schülers, der Schülerin zu belegen und zu benoten. Hierfür müssen andere Prüfungssettings gefunden werden. Es muss ein Bewertungskriterienwechsel weg von ergebnisorientierten hin zu prozessorientierten Bewertungen erfolgen. Wie gestaltet man dies jedoch? Muss ich wirklich den Prüfling der KI-Nutzung überführen? Wie mache ich das? Im Abschnitt prozessorientierte Bewertungen zeige ich meinen Weg des Wandels auf.

Meine "neuen" Bewertungskriterien für die gleichwertige Feststellung von PrüfungsleistungenProzessorientierte Bewertungen

Bei vielen Prüfungsabläufen wurden stets Prozessergebnisse wie z.B. die Präsentation, der Vortrag, schriftliche Ausarbeitungen bewertet. Wechselt man nun hin zu prozessorientierten Bewertungen, steht der Prozess im Vordergrund. Bloße schriftliche Ausarbeitungen sind dabei nicht mehr möglich. Es muss der mündliche Prüfung (das Kolloq) am Schluss des Vortrages einer Prüfungsleistung mehr Zeit und mehr Anteil an der Bewertung eingeräumt werden. Ggf. muss dem Prüfling durch die mündliche Prüfung die Plagiatserstellung nachgewiesen werden.

Alles weit weg von wir hören uns mal den Vortrag an und bewerten ihn.

Ein guter Indikator ist auch, Feedback von Mitschülerinnen und Mitschülern geben zu lassen. Hierbei ist die Diskussion (zumindest bei mir) nach der Prüfungsleistung zweigeteilt:

Im ersten Teil stellen Mitschüler und Lehrer Fragen zum Inhalt.

Im zweiten Teil geben Mitschüler und Lehrer Feedback zum Vortrag (Wissenschaftlichkeit, Vortragsstil, Auffälligkeiten, Tipps, ...).

Die hier angeführte Grafik wird von mir mit jedem neuen Jahr bei der Organisation der Klassen gezeigt und kann gerne unter Nennung des Autoren weiterverwendet werden. 

 

 

 

 

 

 

Literatur

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