- Details
- Geschrieben von: Marcus Kuntze
- Kategorie: Job
- Zugriffe: 115
KI-Plagiate sind weder nachweisbar, noch können Sie aus den Prüfungsleistungen weggedacht werden (vgl. Weber-Wulf 2024). Selbst Plagiatsapps, die auf KI basieren, erkennen KI-Plagiate nicht.
Prof. Spannagel von der PH Heidelberg hat sich zur Verwendung von KI in seiner Lehre sehr früh Gedanken gemacht. Er entwickelte sein Regelwerk Rules for Tools (vers. 2.2 vom Oktober 2023) für die Nutzung von Hilfsmitteln in der Erstellung von schriftlichen Arbeiten.
Seine Auffassung ist:
Everything is always allowed, unless I say otherwise (and then I justify it).
Mit Rules for Tools geht Christian Spannagel den einzig möglichen Weg, KI in schriftlichen und mündlichen Prüfungsleistungen zu kontrollieren. Zwar gibt es die Möglichkeit, Selbstständigkeitserklärungen so zu modifizieren, dass KI von vornherein in Prüfungsleistungen ausgeschlossen sind, dies ist jedoch kein Garant dafür, dass einzelne Prüfungsabsolventen keine KI zur Generierung von schriftlichen Leistungen verwenden. Daher ist die Integration von KI in die Lehre die intelligentere Variante.
Schwierig dabei ist, die Eigenleistung des Schülers, der Schülerin zu belegen und zu benoten. Hierfür müssen andere Prüfungssettings gefunden werden. Es muss ein Bewertungskriterienwechsel weg von ergebnisorientierten hin zu prozessorientierten Bewertungen erfolgen. Wie gestaltet man dies jedoch? Muss ich wirklich den Prüfling der KI-Nutzung überführen? Wie mache ich das? Im Abschnitt prozessorientierte Bewertungen zeige ich meinen Weg des Wandels auf.
- Details
- Geschrieben von: Marcus Kuntze
- Kategorie: Job
- Zugriffe: 102
Mit dem 10.10.2024 wurde der bisher gefahrene Kurs im Umgang mit KI im Unterricht über Bord geworfen. Aktuell wird zu einer versierten Coaktivität geraten. Bis zum 10.10.2024 wurde geraten, KI aus dem Unterricht zu verbannen. Versierte Coaktivität kann man mit proaktivem Umgang des KI-Einsatzes im Unterricht allgemeinbildender Schulen übersetzen.
Das schon aus der Medienbildung bekannte Dagstuhl-Dreieck kann für die Erklärung der versierten Koaktivität herangezogen werden.
Im Grunde soll die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler in drei Bereichen erfolgen:
- Wie verändert KI die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive?
- Wie kann ich für mich und vor allem ohne Urheberrechtsverstoß KI nutzen?
- Wie funktioniert KI?
Um diese drei Bereiche zu bedienen, wurde in Heilbronn der Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI) im Juni 2024 eröffnet. Bis heute wird er noch weiter ausgebaut.
Bekannte Förderer dieses Instituts sind die Duale Hochschule Baden-Württemberg, die Hochschule Heilbronn, die technische Universität München und das Forschungs- und Innovationszentrum KODIS des Frauenhofer IAO. Weitere wichtige Förderer sind die Dieter Schwarz Stitftung und der Stifterverband. (Quellen: ip.ai, deutschland.de, zeit.de, ki-campus.org, swr.de, zdf.de, Abrufe am 28.10.2024).
In dem von den Kultusministern verabschiedeten Handlungsempfehlungen für den Unterricht wurden 5 Themenfelder entwickelt:
- Einfluss und Auswirkungen von KI auf Lernen und Didaktik
- Veränderung der Prüfungskultur durch KI
- Professionalisierung von Lehrkräften
- Regulierung
-
Zugangsfragen zu generativen KI-Anwendungen im Kontext von Chancengerechtigkeit
Die Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern sowie die Professionalisierung der Lehrkräfte durch die Lehrerfortbildung findet sich im Punkt eins und drei wieder.
Da KI allgegenwärtig und erschwinglich für unsere Schülerinnen und Schüler ist, muss sich unbedingt die Prüfungskultur verändern. Wir müssen weg von der ergebnisorientierten hin zu der prozessorientierten Bewertung. Das spiegelt sich im zweiten Punkt wieder.
Die Regulierung (Punkt vier) obliegt jeder Schule im internen Verfahrensprozess.
Ggf. kann KI auch Schülerinnen und Schülern mit Handycap helfen, integrativ in der Klasse zu arbeiten. Hier fehlen bis jetzt jedoch noch valide Lehr-Lern-Szenarien, um diesen Punkt weiter auszuführen.
Letztendlich ist die versierte Coaktivität in kurz-, mittel- und langfristige Ziele einzuteilen:
- kurzfristig müssen klare Regeln für den Umgang mit KI von der Schule formuliert, in GLK und Schulkonferenz abgesegnet werden
- mittelfristig müssen sich die einzelnen Fachschaften darüber klar werden, wie eine Prozessbewertung von z.B. GFS oder Seminarkursarbeiten entwickelt werden kann.
- das langfristige Ziel muss jedoch die KI-Nutzung unter einer gewissen Arbeitsethik erarbeitet werden.
Dieser Artikel stellt den Einführungsartikel für eine Serie von KI-im-Unterricht-Artikeln dar. Die Rubrik Job wird von mir explizite weitere Artikel (Beispiele zur Umsetzung von Unterricht und Rahmenbedingungen für KI im Unterricht) bekommen.
Weitere interessante Artikel zum Thema
- Details
- Geschrieben von: Marcus Kuntze
- Kategorie: Job
- Zugriffe: 251
Mein Beruf ist Lehrer an einem allgemeinbildenden Gymnasium für die Fächer Biologie, Chemie und NwT. Sie werden sehen, dass diese Profession automatisch in die Inhalte der Seiten einfließt. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Einige Inhalte greifen auf meine Erfahrung in diesem Beruf zurück, andere dienen der Unterrichtsweiterentwicklung. Im Moment beschäftige ich mich mit KI im Unterricht und dessen Chancen.
Nach und nach werden in diesem Kategorieblock Einblicke und Tipps, sowie neue Erkenntnisse ergänzt. Bleiben Sie gespannt!