Biotechnologische Maßnahmen I
Ablegerbildung
3-5-8
alte Imkerweise
und die Königin
ist gemacht
In diesem Jahr möchte ich erstmals die Königinnenzucht im Ableger ausprobieren.
Grundsätzlich ist diese Art der Ablegerbildung mit der normalen Ablegerbildung vergleichbar. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, dass man mit etwas mehr Ausdauer und Aufmerksamkeit dabei sein muss. Dies bedeutet, dass man die Biologie der Königinnenentwicklung berücksichtigen muss.
In dem unten verlinkten Artikel zur "Heute war höchste Eisenbahn" beschreibe ich, warum es manchmal notwendig ist, dass einige Königinnen vor dem Schlupf getötet werden müssen. Mein unten angeführter Artikel "Frühjahresnachschau - mehr Zeit für Überraschungen" beschreibt Indikatoren für eine gute Bienenköniginnengenetik, die in der Negativ-Zucht am Stand berücksichtigt werden können.
Nun möchte ich gerne die eigentliche Theorie der Ablegerbildung erläutern.
- Schwarm-verhinderung
- Varroa-prophylaxe
- Junge Völker generieren
- Königinnen züchten
Ablegerbildung bildet die Basis
Ablegerbildung in Kürze
- Flugloch mit Schaumstoff schließen
- Eine Randwabe mit jüngster Brut und 1-3 Tage alten Stiften
- Eine Mittelwand folgt auf die Brut
- 1-2 Futterwaben folgen auf die Mittelwand
- Ist die Zarge nicht gefüllt, mit Pin-Nadeln die Rähmchen fixieren.
Wenn möglich, sollte beim Einwabenableger im Bienenvolk eine Wabe mit allen Brutstadien gesucht werden:
- viel Verdeckelte Brut
- jüngste Brut
- 1-3 Tage alte Stifte am Rand der Wabe
Wenn möglich, sollten alle Brutstadien im Ableger vorhanden sein, da dies die Bedingungen für eine erfolgreiche Ablegerbildung verbessert.
Wir überführen also in die Ablegerbeute eine Randwabe mit jüngster Brut und 1-3 Tage alte Stifte. Wenn gewünscht, kann die zweite Wabe eine Wabe mit auslaufender Brut sein. Der Ableger kann bis zu drei Brutbretter an Brut erhalten (manchmal habe ich auch schon bis zu sechs Brutwaben überführt, und die Völker sind auch noch etwas geworden). Auf die Brutwaben folgt nun eine Mittelwand und hinter die Mittelwand eine oder zwei Futterwaben.
Sollten die Waben (beispielsweise bei Einwabenablegern oder Ablegern aus einem Volk) nicht die gesamte Beute füllen, so empfiehlt es sich, die letzte Wabe mit Pin-Nadeln zu fixieren, um ein Verrutschen der Rähmchen zu verhindern. Sollten im Moment keine Futterwaben zur Verfügung stehen, so besteht die Möglichkeit, den Ableger mit Zuckerteig oder selbst gemachten Eiweisfutterteig zu füttern.
Varroaprophylaxe
Wesen | Entwick-lungs-zeit [d] | Anzahl der heran-wachs-enden Varroen |
Drohn | 28 | bis zu 4 |
Arbeiter-in | 21 | bis zu 3 |
Königin | 16 | Entwick-lungszeit zu kurz |
Durch das sanfte, aber kontinuierliche Schröpfen der Bienenvölker besteht die Möglichkeit, dass bei der Entnahme der Brut auch Varroen aus dem Stock entfernt werden können.
Die Varroenentwicklung ist dabei von der Art des Wesens abhängig, in dessen Brutwabe die Varroa-Milbe kurz vor Verdeckelung springt. Die rechtsstehende Übersicht kann dabei helfen, die Menge der Varroen zu bestimmen, die sich in den unterschiedlichen Brutzellen der verschiedenen Wesen vermehren.
Es ist also davon auszugehen, dass durch das Schröpfen auch Varroen aus dem Volk entnommen werden (pro Arbeiterinnenzelle bis zu 3 Varroen, pro Drohnenzelle bis zu 4 Varoen). Dies hat eine Verringerung des Varroendrucks zur Folge. Eine Milchsäure-Behandlung oder eine Oxalsäure-Behandlung (Sprühen mit 3%iger oder Träufeln mit 3,5%iger Oxalsäuredihydratlösung oder mit 15%iger Milchsäure) im brutfreien Zustand kann ebenfalls dazu beitragen, den Varroentiter im Ableger zu reduzieren.
Integrierte Königinnenzucht.
Es besteht die Möglichkeit, die Ablegerbildung mit Königinnenzucht zu kombinieren, um eine gute Königin zu erlangen.
Dabei lohnt es sich, die Biologie der Königinnenentwicklung noch einmal in den Fokus zu rücken und die damit einher gehenden Maßnahmen aufzuzählen:
- Nach 4 Tagen Ablegerbildung werden die nun verdeckelten Königinnenzellen ausgebrochen.
- Am 5. Tag nach Ablegerbildung kann das Volk nochmals kontrolliert werden, ob alle Weiselzellen verdeckelt sind. Es wird nun der Tag im Kalender vermerkt, der den 8. Tag nach Verdeckelung markiert. An diesem Tag werden die Königinnen schlüpfen.
- Am 8. Tag werden die Königinnen beim Schlüpfen herausgefangen und auf Völckchen verteilt oder es werden Kunstschwärme mit den Königinnen gebildet.
- Bei Kunstschwarmbildung (hier folgt noch ein separater Blogartikel) muss darauf geachtet werden, dass die Königin frühestens 2 Stunden nach Bildung des Kunstschwarmes zugesetzt wird.
- Die Völker mit ihrer Jungkönigin werden nun auf einen 3 km entfernten Bienenstand gebracht oder in kellerhaft genommen.
- Nimmt man den Kunstschwarm oder Ableger in kellerhaft, dann kann man ihn am nächsten morgen auf den Stand wieder zurückbringen.

Heute war höchste Eisenbahn

Frühjahresnachschau - Mehr Zeit für Überraschungen
When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.
Kommentare