Frühjahresnachschau - Mehr Zeit für Überraschungen
- Vitalität der Bienenvölker überprüfen (Fluglochbeobachtung, erster Blick ins Volk)
- Futtervorrat überprüfen, ggf. Zufüttern (Kipp- und Sichtprobe)
- Weiselrichtigkeit überprüfen
- evtl. Totenfall der Winterbienen entfernen
Nach den ersten Flugtagen im neuen Frühjahr und bei gutem Flugwetter kann die Frühjahresnachschau am Bienenstand durchgeführt werden.
Dabei werden folgende Techniken angewendet
- Fluglochbeobachtung
Vor dem ersten Öffnen des Bienenstocks wird das Flugloch beobachtet. Die einfliegenden Bienen geben schon einen ersten Hinweis auf den Zustand des Volkes: Kommen viele Sammlerinnen mit vollen Pollenhöschen zurück, dann brütet das Volk schon eine ganze Weile. Kommen viele Bienen ohne Pollensammlerinnen zurück, dann herrscht Räuberei am Flugloch. Das wiederum deutet darauf hin, dass das Räubervolk zu klein oder nicht mehr vorhanden ist. - Kipp- und Sichtkontrolle
Bei der Kippkontrolle wird die Beute von hinten angehoben. Fühlt sie sich wie ein voller Bierkasten an, so hat das Volk genügend Futter für einen guten Start in einen gesunden Volksaufbau.
Bei der Sichtkontrolle wird zwischen die Wabengassen geschaut. Ist über dem Brutnest ein durchgehender Futterkranz ohne Löcher, so hat das Volk genügend Futter.
Ist weniger als ein voller Bierkasten vorhanden, muss zugefüttert werden. Entweder nimmt man dazu verdeckelte Honigwaben aus einem zu schweren Volk oder man platziert die volle Futtertasche in der Nähe des Brutraumes, so dass die Bienen einen kurzen und warmen Weg zum Futter haben. - Prüfung auf Weiselrichtigkeit
Zur Prüfung der Weiselrichtigkeit wird ein Brutbrett entnommen. Befinden sich auf dem Brett verdeckelte Brut, Rund- und Streckmaden sowie stehende und liegende Stifte, so ist das Volk weiselrichtig. Gegebenenfalls findet man auch die Königin unter den noch wenigen Bienen. Befinden sich in der verdeckelten Brut viele große, buckelige Brutzellen, so ist dies ein Zeichen dafür, dass entweder die Königin unfruchtbar geworden ist oder eine Afterweisel (unbefruchtete Arbeiterin) die Legetätigkeit übernommen hat. Arbeiterinnen können nur unbefruchtete Eier legen, aus denen Drohnen schlüpfen. Ist die Bienenkönigin unfruchtbar, muss so schnell wie möglich eine neue Bienenkönigin eingesetzt werden. Oder die Königin wird entfernt und das nun weisellose Volk mit einem stärkeren Volk vereinigt. - Entfernung des Totenfalls der Winterbienen
Spätestens bei der Frühjahrskontrolle sollten die toten Winterbienen entfernt werden. Es gibt zwar spezielle Totengräberbienen, die die toten Bienen aus dem Stock entfernen. Allerdings kann bei der Bienenbestattung auch die Totengräberin verunglücken.
Die Entfernung kann auf zwei Arten erfolgen:
Bodenaustausch: Der Boden mit den vielen toten Bienen wird gegen frischen Boden ohne tote Bienen ausgetauscht. Der frische Boden wird genau an die Stelle des alten Bodens gelegt und der Rest des Bienenstocks darauf gestellt.
Ausfegen der toten Bienen mit einem langen Stock oder ggf. mit speziell dafür hergestellten "Totenschabern".
Erklärung zum oben eingebetteten Video:
Dieses Video habe ich vor einigen Jahren während Corona für meine Imkerschüler gedreht. Es behandelt die Volksauflösung von Bienenvölkern und erklärt, wie es zur Drohnenbrütigkeit kommt und wie man Drohnenbrütigkeit erkennt.
Hier die von chatGPT generierte Zusammenfassung:
In diesem Video wird erklärt, was es bedeutet, einen Bienenstock abzukehren und welche Methoden dabei angewendet werden. Der Sprecher diskutiert die Herausforderungen bei der Behandlung von Bienenvölkern, insbesondere wenn es um das Abkehren und den Umgang mit Drohnen geht. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die damit verbundenen Theorien und die Auswahl geeigneter Königinnen im Bienenstock gelegt. Die Informationen sind für Imker von Bedeutung, die ihre Bienenvölker effektiv managen wollen.
Allgemeines zu guter Königinnengenetik
Die folgenden Kriterien können als Merkmale für eine gute Genetik der Bienenköniginnen angesehen werden:
- guter Honigertrag
- gute Überwinterung
- lange Brutpause (mit einer Brutabstinenz von 4 Wochen sinkt der Varroendruck deutlich)
- geringer Varroenfall
- Sanftmut
Diese Kriterien müssen unbedingt weiter gefördert werden (z.B. durch Züchtung). Bisher sind keine Inzuchtdepressionen bei Bienen bekannt. Im Gegenteil, die Bienen haben ein unglaublich großes Reservoir an schlummernden Eigenschaften, die erst bei erhöhtem Stressorendruck auf die Bienen zum Vorschein kommen. Unsere Aufgabe als Imker ist es, genau aus diesen vielen Eigenschaften die besten zu selektieren. Ohne die Arbeit der Standimker wird das Varroaresistenzprojekt 2033 scheitern.

Frühjahr - Beginn des imkerlichen Tuns
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